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Die Natur auf der Pfaueninsel

Die Pfaueninsel ist ein ganz besonderer Ort in Berlin. Nicht nur, weil man mit der Fähre fahren muss, um sie zu erreichen. Und auch nicht nur wegen der Bauwerke, die darauf stehen. Sondern auch wegen der Natur, die mehr ist als eine vom Menschen erschaffene Landschaft. Es gibt also viele Gründe, sie zu besuchen.

Die Pfaueninsel ist seit 1924 Naturschutzgebiet

Weil dies ein Naturblog ist, lasse ich das Schloss, die Meierei, den Beelitzer Jagdschirm und die anderen Gebäude auf der Pfaueninsel aus. Und die Pfauen auch, obwohl es eindrucksvolle Vögel sind – aber sie kommen aus Asien und sind in Deutschland nicht heimisch (die Tiere auf der Pfaueninsel wurden 1797 dort ausgesetzt). Hier geht es um die wilden Pflanzen und Tiere, die auf der Insel leben. Schließlich ist sie schon seit 1924 ein Naturschutzgebiet.

Uralte Eichen

Sehr spektakulär sind die Eichen, von denen einige mehrere hundert Jahre alt sind. Die ungewöhnlichste steht ein kleines Stück hinter dem Beelitzer Jagdschirm (siehe Foto, mit Riesen-Eichel aus Beton davor). Sie ist extrem ausladend und teilt sich nach oben in unzählige Äste auf. Das Foto kann ihre Ausmaße nur andeuten, man muss sie selbst sehen. Vermutlich ist sie ein Überbleibsel aus der Zeit, in der das Gebiet ein Hutewald war (in solchen Wäldern wurde früher Weidevieh gehalten).

Lebensraum für sehr seltene Käfer

Die uralten Bäume mit vielen Spalten und Rissen sind Lebensraum für die unterschiedlichsten Pilze, für Moose und Flechten. Und für sehr seltene Käfer wie den Großen Heldbock und den Eremit. Diese beiden sind übrigens der Grund dafür, dass die Pfaueninsel mit ihrem großen Bestand an Totholz zum Natura-2000-Gebiet erklärt wurde.

Märzenbecher und Klappertopf

Auf der Insel gibt es außerdem viele Fledermaus-Arten. Im Frühling hört man die Nachtigall, und sogar der Pirol und der Seeadler wurden schon gesehen. Und auch der Reichtum an Pflanzen ist erstaunlich: Leberblümchen, Märzenbecher und Schlüsselblume sind im zeitigen Frühjahr dran, später blühen die Gemeine Grasnelke, die Heide-Nelke und die Karthäuser-Nelke. Weitere Arten sind die Kuckuckslichtnelke und der Große Klappertopf.

Die Natur profitiert davon, dass man auf der Pfaueninsel auf den Wegen bleiben muss. Ein Teil der Insel ist sogar als Totalreservat ausgewiesen und darf gar nicht betreten werden.

Wanderung um die Pfaueninsel

Am besten erkundet man die Insel auf dem Weg in Ufernähe. Er führt vorbei an der Gärtnerei, dem Pfauengehege, dem Beelitzer Jagdschirm, der Meierei und auf der anderen Seite zum Schloss. Weitere Wege verlaufen im Inneren der Insel und führen zum Kavaliershaus und dem Lamabrunnen. Wer durchdringende Rufe hört, sollte sich nicht wundern: Sie kommen von den Pfauen, die über „ihre“ Wege schlendern und die Spaziergänger hochnäsig ignorieren. Sie sind die wahren Herren der Insel.

Zum Schloss gelangt man übrigens beinahe auf allen Wegen. Wer es sieht, sollte mal behutsam gegen die Mauer klopfen. Klingt komisch? Kein Wunder: Das Bauwerk, das wie eine Ruine aussieht, besteht aus Holz…

Pfaueninsel – Infos

  • Adresse: Nikolskoer Weg, Wannsee
  • Anfahrt bis Anlegestelle: Bus 218 ab S-Bhf. Wannsee; Auto: Nikolskoer Weg – Parkplatz liegt etwa 300 Meter von der Fähranlegestelle entfernt
  • Fähre: Anlegestelle am Ende des Nikolskoer Weges. Sie fährt nach Bedarf, meist alle 15 Minuten.
  • Eintritt: 4 Euro inklusive Überfahrt, auf der Fähre zu entrichten. Meierei 2 Euro, erm. 1,50 Euro (April-Oktober, Sa/So, 10-17 Uhr geöffnet); Schloss Pfaueninsel 3, erm. 2,60 Euro (nur mit Führung; April-Okt., Di-So, 10-17 Uhr)
  • Öffnungszeiten: Mai-August, tgl. 9-20 Uhr; April/September, 9-19 Uhr; März/Oktober, 9-18 Uhr; Februar: 10-16 Uhr
  • Hörstationen auf der Pfaueninsel: www.luise.tomis.mobi

Pfaueninsel im Internet  

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