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Großstadt-Vogel mit viel Charme: der Spatz

Mit Menschen hat der Spatz kein Problem. Im Gegenteil. Der kluge Vogel hat nämlich begriffen, dass es dort, wo Zweibeiner sind, meistens etwas zu essen gibt. Und wenn der Mensch es nicht freiwillig herausrückt, dann stibitzt er es sich ganz gerne mal, ohne große Umstände. Ärger gibt es selten, denn Charme hat der Spatz auch noch.

Der Spatz sucht die Nähe des Menschen

Bei Zählaktionen wie der Stunde der Winter- und der Stunde der Gartennvögel belegt der Spatz, der eigentlich Haussperling heißt, regelmäßig den Spitzenplatz. Was ja noch mehr bestätigt, dass Spatz und Mensch ganz gut zusammenpassen. Immerhin ist das Tier ein Kulturfolger, der schon seit 10.000 Jahren die Nähe des Menschen sucht.

Früher galt der Vogel als Schädling

Der Mensch sah das allerdings lange anders: Früher wurde er für einen Schädling gehalten und verfolgt (es gab sogar eigens angefertigte Sperlingsfallen), und man bezeichnete ihn als „Proletarier“. Heute ist das glücklicherweise vergessen. Nur den Schmähruf „Dreckspatz“ gibt es noch. Den verdankt der Vogel seiner Vorliebe für Staubbäder, allerdings badet er auch sehr gerne in Wasser. Beides ist dazu gedacht, das Gefieder zu säubern und von Ungeziefer zu befreien. Was bedeutet, dass der Spatz ein äußerst reinlicher Vogel ist.

Männchen sind bunter

Kaum ein Berliner wird behaupten, er habe noch nie einen Spatz gesehen. Denn der Vogel hält es überall aus, in Gärten ebenso wie in Häuserschluchten. Übrigens unterscheiden sich Männchen und Weibchen bei den Spatzen sehr. Die Männchen sind bunter, mit hellgrauer Brust, schwarzer Front, brauner Kopfseite und braun-schwarz-weißen Flügeln, die Weibchen tragen ein schlichteres graubraunes Gefieder. Die Größe aber ist bei beiden etwa gleich, sie sind ungefähr 15 Zentimeter lang und haben eine Flügelspannweite von etwas mehr als 20 Zentimetern.

Untermiete bei Familie Storch

Wenn er brütet, ist der Spatz genauso flexibel wie bei der Wahl des Wohnraums. Es soll schon Nester in den Rundungen von Verkehrsampeln gegeben haben (gesehen habe ich es nicht, es könnte auch ein Märchen sein). Ganz sicher aber akzeptiert er Häusernischen, verlassene Vogelnester, Grün an Hausfassaden, Freiräume unter losen Dachpfannen oder Löcher in Mauern. Manche Spatzen werden sogar zu Untermietern bei Familie Storch – deren Nester sind schließlich groß genug.

Nur wenige Jungvögel überleben

Gebrütet wird zwischen April und August, gerne in kleinen Kolonien, und oft gibt es mehrere Bruten. Allerdings überleben nur wenige Jungvögel. Ein Grund dafür sind die vielen Feinde wie Katzen, Steinmarder und Greifvögel, ein anderer der Straßenverkehr.

Hilfe für den Spatz

Selten ist der Spatz nicht (wie gesagt, belegt er regelmäßig bei den Zählungen den Spitzenplatz), aber seine Zahl geht trotzdem stark zurück. Das ist auch der Grund, warum er 2002 zum Vogel des Jahres gewählt wurde. Wer ihm helfen möchte, der kann ihm eine Nisthilfe anbringen und seinen Garten so gestalten und pflegen, dass dort viele Insekten wohnen. Genug jedenfalls, um den Spatzen-Nachwuchs zu ernähren.

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Eine Antwort auf „Großstadt-Vogel mit viel Charme: der Spatz“

Liebe Silke!
Vielen Dank erst einmal für deinen tollen Blog mit den immer wieder faszinierenden Eindrücken der Natur vor unserer Haustür!Ich verfolge die Beiträge hier schon etwas länger und habe schon oft tolle Tipps und Tricks aufschnappen können in punkto Ausflugsziele, Ernährung und so weiter und so fort!:)Ich finde der Spatz wird in unserer Gesellschaft viel zu wenig geschätzt. Es ist so süß anzusehen wie sich diese kleinen Racker manchmal im Sand „baden“.
Grüße,
Laureen

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